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Als Gemeinde präsent sein…

Lagarde No°5

Noch mehr Inspiration … Exkursion zur Friedenskirche in Neu-Ulm

Alles begann damit, dass eine Baptistengemeinde die Möglichkeit hatte, eine Ami-Kirche aus den 50er-Jahren in einem Konversionsgebiet zu erwerben. Viele neue Wohnungen und Häuser sollten dort im sog. „Wiley“ entstehen. Doch wie geht das: Kirche zu sein für ein Wohngebiet, das erst im Entstehen ist? Fragen, die auch uns als Stami heute beschäftigen…

Im Keller unter der Kirche begann die Gemeinde mit einem Winterspielplatz. Diese Idee kannten wir schon aus Berlin. Was machen junge Eltern im Winter mit ihren Kleinkindern, wenn die Spielplätze vereist oder einfach nass sind?

Hier seht ihr den leeren Raum (da wir ja im Sommer da waren). An zwei Vormittagen (und mittlerweile auch einem Nachmittag) wurden die Pforten geöffnet für bis zu 60 Kindern von 0-3 Jahren mit ihren Eltern. Von vielen Eltern aller sozialen Schichten wurde das Angebot sehr gut angenommen. Da waren auf einmal Menschen an einem Ort zusammen, die normalerweise nichts miteinander zu tun hatten. Durch dieses Angebot wurde die Friedenskirche schnell bekannt „Ach, das sind doch die mit dem Winterspielplatz!“.

Auch wir (eigentlich ja alle Kirchen und Gemeinden) müssen uns fragen: Wie können wir in der Gesellschaft präsent sein? Wie nutzen wir unsere Ressourcen? Wie können wir unsere Räume zu Begegnungsräumen machen?

Was wir noch so in der Friedenskirche sehen durften?

… Fortsetzung folgt …

Auf dem Weg…

Lagarde No°4

Am 4. Juli hatten wir unseren Lagarde-Workshop mit 26 Personen. Zunächst haben wir das Gebäude bzw. Gelände live und in Farbe inspiziert. Es gab einige Infos über das Gelände, die Pläne der Stadt und über diese Immobilie, die ehem. „Bank of America“ und zuvor als Reitställe erbaut. In einem kurzen Input haben wir uns in die Lage der 12 Kundschafter versetzt, die in Num 13 ganze 40 Tage durch Kanaan reisen. Als sie zurückkommen und berichten eskaliert die Stimmung im Volk. Es gründet sich eine neue Partei, die wieder zurück will nach Ägypten…

Gott hat uns mit dieser Immobilie, die wir kaufen können, auf ein neues Gleis gesetzt. Wir wissen noch nicht, wo wir ankommen werden und wie sich die Dinge dorthin entwickeln. Aber dass Gott auf unserer Seite ist, das können wir ja schon mal festhalten…

Es war ein toller Workshop, wir haben bis 16 Uhr diskutiert und neue Ideen gesammelt bis die Köpfe rauchten…

Jetzt brauchen wir gute Strukturen, dass die Planungen vorangetrieben werden können. Ein langer Weg liegt vor uns. Wir werden euch so gut es geht immer wieder informieren und auf dem Laufenden halten. Lasst uns aber auch darüber hinaus im Gespräch sein … Ruft einfach an, fragt nach, äußert eure Ideen und Bedenken! Und betet dafür, dass wir sanft sind wie die Tauben und zugleich klug sind wie die Schlangen … (jh)

Kirche im Kiez

Lagarde No°3

refo Moabit | Kirche im Kiez – was für ein spannendes Projekt im Herzen eines Stadtteils mit ca. 78.000 Einwohnern. Mit sechs Menschen, also einem kleinen Hauskreis und 0 Euro hat das Ganze 2009 begonnen: „2009 hat sich eine Gruppe von jungen Christen auf die Suche nach einem Ort gemacht, wo sie Kirche abseits klassischer Strukturen neu denken, Leben und Arbeiten miteinander verknüpfen und gemeinschaftlich Verantwortung tragen können“. Klingt wie die Geschichte mit den fünf Broten und zwei Fischen.

Die Kirche hat die kleine geistliche Lebensgemeinschaft fast geschenkt bekommen, die Umbau- und Renovierungskosten lagen dann doch bei ca. 5,5 Mio. Euro. Heute ist refo ein Ort der Begegnung: Kirche im Kiez und nicht Kirche für den Kiez. Darin liegt für den Konvent von mittlerweile 35 Menschen ein großer Unterschied.

Den „klassischen“ Sonntags-Gottesdienst wollen sie nicht feiern. Refo erfindet sich immer wieder neu und sucht nach neuen einladenden Formaten, in denen Mensch-Mensch- und Mensch-Gott-Begegnungen stattfinden. Daher gibt’s in der Reformationskirche auch keine Kirchenbänke.

Den Kindergarten würden sie jederzeit wieder bauen, da kommt Leben in die Bude. Außerdem kooperieren sie mit verschiedenen Organisationen und Initiativen: Gute Netzwerkarbeit ist das A und O um mittendrin zu sein! (jh)

Suchet der Stadt Bestes…

Lagarde No°2

Am 27. und 28. Juni waren wir mit 13 Kundschaftern in Berlin, um uns inspirierende Projekte anzuschauen und spannende Menschen zu treffen. Das Programm war rappelvoll mit Mut machenden Eindrücken…

Das Motto der Berliner Stadtmission hat mich wieder gepackt…

Hey, das ist doch unser Stami-Motto von Anfang ’90, also seit es unseren Namen gibt. Wir suchen das Beste für Bamberg und geben uns da rein, wo wir gebraucht werden. Momentan fühlt es sich ja echt so an, dass Gott uns mit dem Gelände auf der Lagarde zuruft: Schaut mal so richtig aktiv, wofür ihr hier gebraucht werdet! Schärft eure Mission!

2005 bekam die Berliner Stadtmission ein Angebot, ein riesiges Gelände an der ehemaligen Grenze zu kaufen. Damals war das Niemandsland, aber es war damals schon geplant, dass genau in dieser Ecke der neue Berliner Hauptbahnhof entstehen würde. Ziel der Stadt war daher auch, den Nöten rund um den neu entstehenden Verkehrsknotenpunkt zu begegnen.

Was mittlerweile daraus geworden ist, kann sich sehen lassen. Da waren Menschen, die Nöte von Menschen gesehen und überlegt haben, wie man helfen kann. Nach und nach ist ein Projekt nach dem anderen entstanden: Kältebus, Notunterkünfte, ärztliche Versorgung Obdachloser, Asylunterkünfte, Studentenwohnungen, ein theologisches Studienzentrum und so weiter. Mich hat nicht die Größe beeindruckt oder die Vielfalt. Ich war fasziniert von den Menschen, die zur richtigen Zeit losgegangen sind. Vor ihnen wurden Türen aufgetan und selbst die Finanzen konnten aufgetrieben werden und es fanden sich kluge und kreative Lösungen.

Das kann also passieren, wenn Menschen der Stadt Bestes suchen und für sie beten… To be continued! (jh)