Archiv der Kategorie: Stami@Lagarde

Auf dem Lagarde-Konversionsgelände soll eine neue Kindertagesstätte entstehen, außerdem Räume für Gemeinde, Kultur, „Leben teilen“ und für verschiedene Veranstaltungen.
Wir wollen damit das neu geschaffene Lagarde-Viertel bereichern und Menschen jeden Alters zusammenbringen.

Hier nehmen wir euch mit hinein in unsere Gedanken und unsere Vorfreude, in unsere Projekte und in die Fortschritte auf dem Weg zum Ziel…

Die Kirche im Dorf

Lagarde No°11

Bernd Großhans, Gemeindeleiter

Die verbreitete Redensart, man müsse „die Kirche im Dorf lassen“, ging mir neulich im Zusammenhang mit unserem Lagarde-Projekt durch den Kopf.

„Die Kirche im Dorf lassen“ – sinngemäß für halblang machen, Abstriche machen, etwas zurücknehmen – mußten wir, was unsere ursprüngliche Planung für das Lagarde-Projekt anging. Das mag im ersten Augenblick enttäuschend gewesen sein. Vom jetzigen Standpunkt aus mit etwas Abstand betrachtet, ist es für mich eher anders herum: wenn ich mir die aktuellen Pläne anschaue, haben wir nichts verloren, sondern etwas gewonnen.

Die Redensart „Die Kirche im Dorf lassen“, sagt aber auch, daß in ein Dorf natürlicherweise eine Kirche gehört. Und genauso wie Bamberg als Ganzes irgendwie ein Dorf ist, haben auch die einzelnen Viertel in Bamberg – egal ob alt oder neu – in gewisser Weise dörflichen Charakter. Warum sollte das beim Lagarde-Campus anders werden als es z.B. auf der Wunderburg oder in der Mayerschen Gärtnerei ist?
Was die Redensart nicht sagt, aber trotzdem jeder weiß: neben der Kirche gehört auch noch ein Gasthaus ins Dorf.

Und genau das wünsche ich mir: daß die Stadtmission nicht nur neue Räume auf dem Lagarde-Campus findet und eine Kita betreibt, sondern daß wir da Gemeinde für Klein und Groß sein werden: daß wir die Kirche im Dorf sind! Ein einladender Ort, an dem Menschen sich gegenseitig begegnen und an dem sie Gott begegnen – mit anderen Worten: Gottes Gäste sind.
Ist das nicht eine großartige Aussicht? Stadtmission als Kirche mitten im Campus, Gottes Gasthaus für Lagarde, ein Segen für alle Menschen im Viertel und darüber hinaus.

Das ist mein Traum.

Lagarde – Meine Sehnsucht

Lagarde No°10

Stefan Renner

Leer ist es, freier Blick auf karges Land.
Leere Gebäude, verschlossen mit alten Schlössern, die längst geöffnet werden wollen.
Angeleint, Corona gebremst, zäh wie Kaugummi an der Schuhsohle,so fühlt sich grad das Leben an.
Lagarde, gelobtes Land, geliebter Ort…noch nicht. Dran vorbeilaufen, die Ziegelmauer streicheln, das Pferd anbinden, den Gemeindebaum umarmen, geht nicht, noch nicht, bald…

Erste Spuren, Kundschafter waren schon da, schauen, tasten, prüfen, denken, träumen,
reden, schwärmen, graben sich in die Tiefe des Gebäudes…Pläne, Ideen, Sitzung, Sitzung,
Sitzung…Boah, langwierige Geschichte.
Lusttötend die Zahlen, Tabellen, das Haben und vor allem das Soll. Geht’s nicht, oder doch…es muss, es ist verdammt noch Mal Frühling!

Beten, ringen, diskutieren, nochmal rechnen…70 Jahre lang Provisorium, warten und
hoffen? Geht nicht, geht gar nicht, ich will da rein…
Bremse lösen, Kupplung kommen lassen, langsam Gas geben, die Kiste
abwürgen…nochmal von vorne. Wird schon besser, immer besser, der StamiBus
rollt… Lenker, Reiseleiter, aktive Beifahrer, Anschieber, Experten und Touristen an Bord, auch
die letzte Reihe bleibt nicht unbesetzt, die dürfen alle mit!
Durch das Gate hindurch, der Code für das Schloss ist kein Problem, etwas Staub
aufwirbeln das schadet gar nix… Ankommen, aussteigen, loslegen. Endlich, da bist du,
Lagarde, meine Sehnsucht!
Stefan